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Der Westen - zum 2. (2004) Die Route auf der Karte: Vier Jahre später! Wieder einmal heißt es für 4 Wochen Kofferpacken. Der Westen der USA lockt uns immer noch. Und da wir 2000 ja den "Norden" gesehen hatten, sollte es dies mal in den "Süden" gehen. Ausgangspunkt war, aufgrund unserer Bekannten, auch bei dieser Reise Denver. An einem nicht so wirklich schönen Tag sollte es eigentlich per Direktflug losgehen, aber leider konnte der Großteil der Familie in Hamburg wegen Gewitters nicht starten. Ich saß da aber schon am Flughafen Frankfurt und wartete... Dann flog unsere Maschine weg und meine Familie landete gerade erst. Na super! Und jetzt? Gott sei Dank bekamen wir 4 Stunden später Plätze in einer Maschine nach Washington D.C., mit Anschlussflug nach Denver. Dass sich unsere Anreise dadurch etwas verzögerte und verlängerte, ist wohl logisch. Na ja, viele Stunden später kamen wir dann völlig übernächtigt mitten in der Nacht in Denver an. Unser Bekannter war trotzdem so lieb, und hat uns noch vom Flughafen abgeholt. Aber dann hieß es nur noch schlafen!! Einigermaßen fit konnten wir uns erst am nächsten Morgen so richtig begrüßen. Wir sind ein paar Tage zur Eingewöhnung (Zeitunterschied, Höhe (von 0 auf 1600 m), usw.) in Denver geblieben. In der Zeit sind wir nur ein bisschen shoppen gegangen (Flatiron Crossing), schließlich kennen wir Denver schon. Aber ein Ausflug in den Rocky Mountains NP musste doch noch mal sein. Vor vier Jahren hatte Heinz-Werner nämlich seine Kamera vergessen, so dass wir das filmen jetzt nachholen mussten. War aber trotzdem noch mal interessant. Und dann ging es los. Wir hatten auch dieses Jahr einen Van und da wir nur zu viert fuhren, konnten wir die eine Sitzbank rausnehmen und durften sie freundlicher- und glücklicherweise in der Garage zwischenlagern. So hatten wir viel Platz für unsere Koffer, die geliehene Kühltruhe und unsere Beine. Ja, und auch für die Massen an Kuscheltieren, die mit mussten! Zuerst fuhren wir auf der I25 nach Süden. Es wurde immer wärmer und immer trostloser. Na ja, fast schon Wüste. Colorado Springs nahmen wir im durchfahren mit. In Walsenburg fuhren wir dann ab auf den Highway 160 mit der groben Richtung Durango, unserem Tagesziel. Aber zuerst war noch ein Abstecher zum Great Sand Dunes NP geplant. Hier liegen mitten im Nichts plötzlich riesige Sanddünen. Der Wind hat Wüstensand (aus Texas, Arizona, New Mexico und wer weiß noch woher) hierher geweht. Und wären dann nicht Berge gekommen, wäre der Sand ganz woanders. Man kann auf den Dünen spazieren gehen und lustige "in der Wüste" - Bilder machen! Dann ging es weiter, immer am Rio Grande entlang und durch romantische Schluchten nach Durango. Ich kann die Fragen fast hören, was wir in Durango wollten. Zum einen ist die Stadt ein schöner Ausgangspunkt für einen Tagesausflug in den Mesa Verde NP und zum anderen kann man von dort mit der "Durango & Silverton Narrow Gauge Railroad" nach Silverton fahren. Dies ist eine der ganz wenigen Schmalspurbahnen in den USA und wirklich zu empfehlen. Morgens steigt man am Bahnhof ein und lässt sich ganz in Ruhe und unter Volldampf transportieren. Mit vielen Stops zum Wasser tanken geht von 6.512 bis auf 9.318 Fuß (1.984 - 2.840 m) Höhe. Die Aussicht zwischendurch auf den Animas River kann nur als atemberaubend bezeichnet werden. Wer einmal in diese Gegend fährt, sollte sich diese Fahrt auf keinen Fall entgehen lassen! Es lohnt sich! Tickets kann man übers Internet bereits vor dem Urlaub bestellen, damit man auch seine Wunschabfahrtzeiten und -plätze bekommt. Man sollte aber nicht zuviel Zeit für Silverton einplanen, da diese Stadt nicht wirklich viel zu bieten hat. Und auf alle Fälle etwas warmes und regendichtes zum anziehen mitnehmen. Bei uns waren es gut und gerne 10 - 15° C kälter und regnerischer als in Durango. Wir haben uns da ganz schön einen abgefroren. Die Fahrt mit der Bahn dauert gut 2 - 3 Stunden, es ist also ein sehr geruhsamer Tagesausflug! Am nächsten Tag stand dann der Mesa Verde NP auf unserem Programm. Zuerst dachte ich, was wollen wir denn dort?? Man fährt auf einen ziemlich unspektakulär aussehenden Berg hoch und hat von dort auch einen tollen Blick (z.B. bei gutem Wetter nach New Mexico und sogar nach Arizona). Aber dann merkt man, das ist noch nicht alles! Denn je weiter man in den Park hineinfährt, desto mehr Hinweise auf Ruinen von uralten Indianer-Kulturen gibt es. Und die Hauptattraktionen des Parkes erwaten einen ganz am Ende: Die Felswohnungen der Anasazi! In anscheinend unerreichbaren Felsspalten wurden ganze Dörfer für über 100 Personen aus Stein und Holz gebaut. Die Anasazi sind längst ausgestorben und gelten als die eigentlichen Ureinwohner Amerikas. Man kann im Park mehrere "Cliff Dwellings" besichtigen (man sollte aber nicht zu füllig sein, sonst kommt man die Leitern nicht hoch!) und dazu noch viel über diese Kultur erfahren. Diesen Park würde ich zu den absolut sehenswerten Dingen zählen!!! Unser nächster Zielpunkt war Moab in Utah. Das ist auch mal wieder so eine Stadt, mit einer Hauptstrasse, an der alle Hotel- und Motelketten ein Haus haben. Dazu noch die ganzen Touristläden mit dem Nippes und ein paar Restaurants. Aber es ist ein guter Ausgangspunkt für gleich 2 bekannte Nationalparks: Arches NP und Canyonlands NP. Auf dem Weg nach Moab haben wir aber noch ein bisschen was angeschaut. Zum anderen haben wir noch den Überblick "The Needles" besucht, der einen fantastischen Blick in den Canyonlands NP ermöglicht. Hier kann ich nur den einen Tipp geben. Wir hatten den blauen Reiseführer vom ADAC mit, und ohne den hätten wir so manche Attraktion übersehen. Der Needles View Point gehört dazu. An sich ist es auch ein ziemlich langer Umweg, der sich aber auf alle Fälle lohnt!!! Vom Highway 191 fährt man etwa 30 Meilen quer durch Weideland über eine nur am Anfang geteerte Strasse. Wenn man dann ankommt, ist man ganz alleine und denkt sich, wo soll es denn hier in die Tiefe gehen. Aber dann geht man die paar Schritte bis zur Abgrenzung und dann: WOW! Ein riesiges Tal eröffnet sich vor einem, in diesem typischen Sandstein-Rot. Man hält den Atem an. Dadurch, dass kaum einer diesen View Point kennt, bzw. hinfährt, ist man alleine mit sich und der Natur. Die Indianer würden sagen, man kann die Steine denken hören... Nachdem wir uns wieder einigermaßen gesammelt (und überhaupt wieder getroffen) hatten, konnten wir auch noch das letzte Stück bis Moab hinter uns bringen. Wie schon gesagt ist Moab ein wunderbarer Ausgangspunkt für 2 große Nationalparks, so dass es sich lohnt, schon von Deutschland aus ein Hotel zu buchen. Auch wir wollten diese Parks besuchen und hatten uns zuerst für den Canyonlands NP entschieden, dessen Eingang etwas weiter weg von Moab ist. Wie so häufig in den Parks, denkt man sich nichts böses, bis man plötzlich vorm Abgrund steht. Auch hier muss man aufpassen! Wir sind, wie auch in allen anderen Parks, antizyklisch gefahren. Nämlich bis zum Ende (die meisten Parks haben keine Rundfahrten) durchfahren und erst auf dem Rückweg an den View Points anhalten. Meistens kann man so dem großen Andrang entgehen und hat mehr Ruhe und Platz zum Fotografieren. Der Canyonlands NP ist der größte Nationalpark Utahs, von dem man aber als Besucher nur sehr wenig sehen kann. Durch den Green River und den Colorado River, die sich im Park vereinen, wird der Park in drei Teile geteilt. Aber nur 1 "Drittel", der sogenannte Island in the Sky Distrikt, ist touristisch wirklich erfahrbar. Das zweite Dritte The Needles ist nur wenig zu erfahren und das dritte Drittel, The Maze, ist nur zu Fuß zu erforschen. Auch wenn das Wetter an unserem Besuchstag nicht wirklich mitgespielt hat, so war dieser Park für uns doch ein guter Einstieg für unsere Canyonlands Tour. Canyonland heißt nämlich nicht nur dieser Nationalpark, sondern allgemein die Gegend Süd-Utah/Nord-Arizona mit noch vielen weiteren Parks. Etwa in der Mitte des Parks gibt es einen Abzweig zu Green River Overlook, aber leider haben wir den Fluss dort auch nur minimal gesehen. Wenn man den Abzweig weiter fährt, kommt man zum Upheaval Dome. Dies ist ein absolutes Natuphänomen und Geologen sind sich nicht sicher, wodurch es entstanden ist. Ein kreisrunder Krater mit grünem Gestein. Wer es nicht gesehen hat, glaubt es eh nicht, aber es ist so!! Kurz nach der Abzweigung kommt man an der "Hauptstrasse" an einem Trailhead zum Mesa Arch vorbei. Dieser Arch zählt wohl zu den bekanntesten Kalendermotiven, neben dem Delicate Arch. Wir haben ihn auch den "Stop Arch" genannt, da man doch sehr aufpassen muss. Der Arch überspannt nämlich einen Abgrund und das sieht man von weitem nicht! Und so kamen ein paar Kinder in vollem Tempo auf diesen Arch zugerannt. Mein Vater schrie nur "Stop" und alles stand. Die Eltern waren erst etwas konsterniert, warum wir ihre Kinder so anschreien, aber nachdem sie den Grund gesehen hatten, waren sie uns doch sehr dankbar! Auf dem Rückweg haben wir noch am Dead Horse Point State Park halt gemacht. Und hier kann man dann auch endlich den Colorado River sehen und wie er sich seinen Weg durch die Felsen gesucht hat. Kleiner aber feiner State Park. In den State Parks gilt übrigens der National Park Pass nicht, da muss man immer zahlen. Aber die Entrance Fees sind so gering, die hat man immer noch über. Und man sollte sich auch nicht wundern, dass es keine Kassenhäuschen gibt. Bei den State Parks vertrauen die Ranger auf die Ehrlichkeit der Besucher. Am Eingang hängt eine Sparbüchse, in die man einen Umschlag (gibt's gleich daneben) mit dem geforderten Fee schmeißt. Karten hängen kostenlos daneben, oder gibt es für 50 Cent bei den Parkplätzen zu kaufen. Aber trotzdem sollte man sich die State Parks nicht entgehen lassen, denn sie sind nicht umsonst zu schützenswerten Plätzen ernannt worden! Am nächsten Morgen ging es dann auf in den Arches NP. Der Eingang hierzu liegt direkt an der Strasse, etwa 10 Minuten von Moab entfernt, so dass man wirklich auch was vom Tag hat. Zuerst denkt man, die wollen einen Vera...! Es geht nämlich in Serpentinen den Berg hoch, und weit und breit ist kein Arch zu sehen. Aber irgendwann ist man oben auf dem Hochplateau und man kann erkennen, dass es weiter geht. Auch hier sind wir bis zum Ende der Straße gefahren, zum Devils Garden. Die Felsformationen hier sehen wirklich etwas "höllisch" aus. Von hier startet ein Wanderweg, den man unbedingt mitnehmen sollte. So haben wir denn dann unsere Wanderstiefel angezogen, unsere Wasserflaschen eingepackt (sehr wichtig!!!!!) und sind losmarschiert. Am Ende des "guten" Wanderweges ist nämlich der größte Arch der Welt, der "Landscape Arch", mit einer Spannbreite von 95 m. Dafür ist er aber nur noch 3 m dick und man wartet schon fast darauf, dass er in der Mitte durchbricht. Danach kommt nur noch ein Naturpfad, der sogar für uns mit unseren Wanderstiefeln nicht wirklich angenehm war. So haben wir uns nur den noch einigermaßen gut zu erreichenden Wall Arch angesehen und sind wieder zurück zum Parkplatz. Als nächstes stand dann das Wahrzeichen Utahs auf unserem Weg: der Delicate Arch! Wir hätten zu ihm hochwandern können, haben uns das aber gespart (zu anstrengend) und sind nur zum Aussichtspunkt gegangen. Aber auch von dort ist er schön zu sehen und wirklich überwältigend. Irgendwoher kamen plötzlich dunkle Wolken und bevor wir noch in ein Gewitter kommen sollten, sind wir lieber schnell zur Windows Section gefahren. Hier reiht sich ein Arch an den nächsten und einer schöner als der andere. Den Double Arch habe ich zu meinem persönlichen Lieblings-Arch erklärt. Aber auch der Turret Arch ist etwas ganz besonderes. Von diesem Arch aus hat man auch einen sehr guten Blick auf das North und South Window. Jeder Arch für sich schon toll, aber zusammen sehen sie fast aus, als ob die Felsen (mit Knollennase) eine Brille tragen. Absolut klasse! Tja, zurück ging es am obligatorischen "Balanced Rock" (jedem Park sein Balanced Rock!) vorbei. Das Gewitter kam doch nicht und so konnten wir noch ein bisschen im Pool entspannen. Und weiter ging's. Bisher hatten wir noch kaum "Urlaub", aber wer braucht das schon in dieser Gegend? Durch ziemlich öde Landschaft, zumindest am Anfang, näherten wir uns unserem Ziel Boulder. Auf dem Weg lag zuerst, nach einem ziemlichen Umweg, der Goblin Valley State Park. Aber auch dieser Umweg lohnt sich, weil hier Wind und Wasser niedliche kleine "Kobolde" geformt haben. Na ja, aus der Entfernung sind sie halt klein, aber wenn Menschen daneben stehen, sieht man, dass sie gut und gerne 5 m hoch sind. Später fuhren wir noch durch den Capitol Reef NP, ausnahmsweise mal ohne Eintritt zahlen zu müssen, weil die 24 eine Stateroad ist. Erst wenn wir uns abseits dieser S trasse bewegt hätten, wäre die Fee fällig gewesen. Leider konnten wir nicht viel sehen, weil gerade im Park der Wettergott meinte, einen Regenschauer schicken zu müssen. Aber der Großteil des Parks ist sowieso nicht zu erkunden. Eigentlich gibt es auch nur diese eine Strasse. Alles andere kann man nur zu Fuß, wenn überhaupt besichtigen. So haben wir nur kurz (im Auto) gepicknickt und sind weitergefahren. Kurz nach dem Parkende kommt der Abzweig des Highways 12. Und dieser Highway ist allemal eine Fahrt wert! Durch wunderschöne Wälder mit fantastischen Ausblicken führt die Strecke! Boulder, eine etwa 200 Einwohner "Stadt" liegt direkt an der Grenze zum Grand Staircase Escalante NM. Es gibt genau 1 Hotel im Ort: die "Boulder Mountain Lodge". Klein aber fein! Man sollte sich nicht von den etwas hässlichen Dächern abschrecken lassen, die Zimmer sind nämlich ein absoluter Traum! Groß und gemütlich! Hier haben wir mal einen Tag Pause eingelegt. Aber wir konnten es doch nicht lassen. In Boulder ist der Anasazi Village State Park. Na ja, eigentlich waren wir nur mal so vorbeigekommen, aber der Regen hat uns mal wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht und so haben wir uns ein recht interessantes Museum angeschaut. Nachdem der Regen vorbei war, haben wir uns dann auch noch die wirklich gut erhaltenen Ruinen im Garten angeschaut. Den Nachmittag haben wir mit nichts tun verbracht. Das Hotel liegt sehr idyllisch an einem See und die Zimmer waren so groß, dass die Eingangstür nach vorne zum Parkplatz ging und die Terrasse/Balkon zum See hinaus. Und so konnten wir schön die Tierwelt beobachten. Reiher, Enten, Gänse, Libellen und viele bunte Kolibris! Nach leider nur 2 Nächten in diesem schönen Hotel ging es die immer noch schöne 12 entlang durch einen Teil des Gran Staircase-Escalante NM weiter nach Rubys Inn. Hier kann man wirklich sagen, die Stadt besteht nur aus Hotels, Restaurants und Nippes Läden. Irgendwann wohnte hier mal ein Farmer, der "entdeckte" zufällig den Bryce Canyon, da man sich auf einem bewaldeten Hochplateau befindet und die Abbruchkante nur schwer durch die Bäume zu sehen ist. Seitdem wurde dieser Ort langsam aber sicher zu einem Ausgangspunkt für Touristen, die den Bryce Canyon NP besuchen wollen. Eine Farm sucht man hier vergebens. Eigentlich mögen wir ja keine "Massenabfertigung", da man aber keine andere Chance hat, mussten auch wir uns dort einquartieren. Dafür ist der Parkeingang vom Bryce Canyon NP mal wieder nur 10 Minuten entfernt. Aber zwischendurch auf unserem Weg von Boulder waren mal wieder zwei State Parks dran. Zuerst der Escalante SP (wir haben ihn als Petrified Forest SP kennegelernt) und danach der Kodachrome SP. Der Escalante SP hat einen schönen Trail, der nach einem kurzen, aber fiesen Aufstieg sehr eben verläuft. Hier kann man versteinerte Bäume, bzw, Teile davon bewundern. So manches Teil hat einen Durchmesser von 1 m oder ist mehrere Meter lang. Man braucht ein bisschen, bis man die Teile erkennt (sehen schließlich wie Steine aus...), aber dann ist es sehr interessant. Laut Reiseführer sollte in unserem zweiten Park besonders stark das Farbenspiel des Sandsteins zur Geltung kommen, aber wahrscheinlich waren wir am falschen Tag da. Bei uns gab es mal wieder Wolken. Irgendwie konnten wir nicht das sehen, was uns für den Kodachrome SP angekündigt war. Diesen Umweg hätten wir uns sparen können. Dafür war es auch der einzige Reinfall des Reiseführers. Früh am nächsten Morgen (wir hatten die Busankünfte in der Nacht noch mitbekommen...) sind wir dann in den Bryce Canyon NP reingefahren. Wie immer erst einmal die Fahrt bis zum Straßenende und dann in Ruhe genießen! Ganz am Ende ist der Rainbow & Yovimpa Point und von dort kann man einen sehr kurzen Weg, den Bristlecone Trail, laufen. Sehr einfach! Und nachdem wir uns erst mal wieder etwas ausgelaufen hatten, ging es dann langsam zurück zur Hauptattraktion des Parks: das Amphitheater! Wunderschöne View Points zwischendurch, die sich, man soll es nicht glauben, alle unterscheiden. An einem dieser Punkte gibt es eine Natural Bridge. Aber die Fachleute sind sich nicht einig, ob es nun eine Bridge (durch Wasser geformt) oder doch ein Arch (durch Wind geformt) ist. Da wir sehr kreativ sind, was neue Wortschöpfungen anbelangt, haben wir einen Bridgearch daraus gemacht...
Das Amphitheater (mit gleich mehreren View Points) selbst lässt einem mal wieder den Mund offen stehen! Trotzdem haben wir es uns nicht nehmen lassen, auch hier unsere Wanderstiefel zu schnüren und den Navajo Loop Trail zu laufen. Dieser ist gut 1,3 Meilen (2,2 km) lang und führt 167 m tief auf den Grund des Canyons (also sehr anstrengend, besonders der steile Aufstieg zum Schluss). Aber was für eine Landschaft!!! Diese berühmten Hoodoos von unten zu sehen und dazwischen knorrige und sehr lustig gewachsene Pinien. Absolut empfehlenswert! Ganz zum Schluss haben wir am Fairyland Point noch den Sonnenuntergang genossen. Nicht nur von den Farben, sondern auch wegen der Ruhe. Die Busse waren nämlich endlich weg, bzw. noch nicht da... Da das Hotel nicht wirklich gut, aber leider laut und voll war, waren wir froh, am nächsten Tag weiter fahren zu können. Durch das Cedar Breaks NM (auch der kleine Bruder vom Bryce Canyon genannt) ging es Richtung Interstate 15. Denn hier gibt es eine eigene Ausfahrt für den Zion NP. Und nur hier kommt man in den Kolob Canyon genannten Park Teil. Kolob klingt fast wie Koloss und so sehen auch die Felsen dort aus. Alles in allem ein sehr ruhiger Parkteil, da mal wieder kaum bekannt. Wir konnten hier ganz in Ruhe unser Picknick machen. Noch ein kurzer Abstecher zur Old Silver Mining Town (Meiner Meinung nach überflüssig, da nicht viel zu sehen gab. Und das Museum war auch zu!) und dann ging es auch schon zum anderen Eingang des Zion NP, nach Springdale. Hier hatten wir schon von Deutschland Zimmer in der "Cliffrose Lodge & Garden" reserviert. Die Lage ist einmalig an den roten Sandsteinklippen gelegen und definitiv das letzte Hotel vorm Park. Aber trotzdem super ruhig, da alle Zimmer von der Strasse weg liegen. Wunderschöner Garten und wenn man am Pool liegt, sieht man nur Fels und Himmel. Himmlisch!> Der Zion NP hat die Besonderheit, dass keine Autos auf den Zion Canyon Scenic Drive fahren dürfen. D.h. gleich beim Parkeingang stehen Shuttle Busse, die etwa alle 7 Minuten fahren. Wir hatten also die beste Wahl mit unserem Hotel getroffen und konnten in 5 Minuten zu Fuß im Park sein. Das hat doch mal was: Zu Fuß einen amerikanischen Nationalpark "erobern". Man muss nur daran denken, schon morgens alles Wichtige mitzunehmen (wie z.B. Wasser!). Das ist der einzige Nachteil. Auch mit dem Shuttle Bus haben wir uns erst bis zum Ende des Scenic Drives bringen lassen und sind dort erst mal den Riverside Walk gelaufen. Schöner ebener Weg, aber durch die Massen nicht gut zu laufen. Am Ende erreicht man einen kleinen Strand am North Fork Virgin River (den hat man ständig neben sich) und kann ein bisschen ausruhen. Wenn man dann noch zur Attraktion The Narrows will, muss man im Fluss weiter laufen. Da wir die richtige Ausstattung nicht mit hatten, haben wir es doch gelassen und sind wieder zurück zur Bushaltestelle gelaufen. Auf der Rückfahrt sind wir dann an den Haltestellen immer ausgestiegen und haben uns ein bisschen umgeschaut. An der Zion Lodge sind wir noch mal gelaufen, zu den Emerald Pools. Dies sind drei übereinander liegende Pools. Leider waren sie ziemlich ausgetrocknet und man konnte nicht viel sehen. Wenn die Pools richtig voll sind, muss es toll aussehen, wie das Wasser in Fällen von einem Poll zum anderen läuft, bzw. fällt. Danach noch ein Eis zur Erfrischung und ab in den nächsten Shuttle, zurück ins Hotel und in den Pool. Mir hat der Park nicht so gut gefallen, aber das ist Geschmackssache. Hier steht man einmal auf dem Grund eines Canyons, während man bei den anderen Parks meistens am Rande des Abgrunds steht. Nach einem hervorragenden Frühstück im Pancake House (oh Mann, ich liebe Schokoladen Pancakes!!!) sind wir dann doch noch mit dem Auto in den Park gefahren. Die Strecke zum Osteingang des Parkes darf man doch fahren und diese Ecke finde ich (Anja) bedeutend schöner als das was wir den Tag zuvor gesehen haben, aber wie gesagr, das ist ja Geschmackssache... Der nächste Tag führte uns zur I15 und dann direkt nach Las Vegas. Wenn man schon mal in der Gegend ist, muss man diese Stadt gesehen haben! Wir haben uns nur kurz Zeit genommen, wobei uns der Stau auf dem Strip die Zeitplanung etwas durcheinander gebracht hat. Einmal entlang all dieser verrückten Hotels ans Ende zum Luxor Hotel (die Pyramide). Hier sind wir reingegangen und haben im Casino unten einen Geburtstagskuchen für meine Schwester gegessen. Im Stau zurück standen wir direkt vor dem Bellagio als das Wasserspiel losging. Also haben wir auch das gesehen. Aber irgendwann möchte ich noch einmal zurückkommen, mit einem bisschen mehr Zeit, um Las Vegas auch mal bei Nacht zu sehen. Und die Hauptattraktionen sind ja eh die Hotels und die besonders von innen! Wir sind im Anschluss dann zum und über den Hoover Dam gefahren, um nach Arizona zu kommen. Dieser Staudamm ist schon eine architektonische Meisterleistung. Den besten Blick hat man von Arizona aus, wo man oberhalb des Dammes ein paar schöne View Points findet. Leider war es das dann für ein paar Stunden mit einer schönen Aussicht. Wir sind nämlich den Highway 93 nach Kingman gefahren. Und das durch die absolut trostloseste Gegend, die ich bisher kennengelernt habe. Definitiv! Kingman war nur unser Tagesziel, weil es dann zu spät war und wir irgendwo zwischendurch ja mal übernachten mussten. Und da wir alle keine Lust mehr hatten und Hunger obendrein, haben wir uns ein Hotel gesucht und sind essen gegangen. Im Hotel stellten wir dann fest, dass Kingman (und unser Hotel) direkt an der legendären Route 66 liegt. Aber im Ort selbst kann man nicht viel davon erkennen. Ein paar Andenkenshops und das war's. Nach einem mehr als dürftigen Frühstück fuhren wir dann auf der I40 weiter nach Williams und von dort aus stur gen Norden zum Grand Canyon NP. Ok, auch auf die Gefahr, dass ich mir nicht viele Freunde mache, aber soooo toll ist der Grand Canyon nun auch nicht. Da wir ja aus Süden kamen, besuchten wir die South Rim des NP und dort ist es einfach nur voll! Zuerst einmal standen wir ja schon vor dem Park im Stau, was wir bisher an keinem anderen Nationalpark erlebt haben. Dann gab es am Grand Canyon Village keine Parkplätze und vor lauter Japanern und Franzosen konnte man auch nicht wirklich viel sehen. Der Ausblick ist ja wirklich schön, aber wer kann tatsächlich abschätzen, dass der Canyon 1500m tief ist??? Also ich nicht... Vielleicht hatten wir auch einfach nur einen schlechten Tag und diese Menschenmassen waren einfach zu viel für uns. Wir haben auf jeden Fall nur noch gepicknickt und sind schon wieder weiter gefahren. Immer an der Kante lang zum Osteingang des Parkes. Kurz vorher gibt es noch den Desert View. Dort war es etwas ruhiger und man hatte einen schöneren Ausblick vom Watchtower. Dies ist ein neuer Turm, der an einen alten Indianer Turm erinnern soll. Von dort oben kann man sogar den Colorado River sehen. Da es schon relativ spät war, und unser Tagesziel noch etwas weiter weg ist, fuhren wir weiter. Unsere grobe Richtung war Page, das direkt am Lake Powell liegt. Wir wollten aber zur Wahweap Marina Lodge in der Glen Canyon National Recreation Area. Die umschließt den gesamten Stausee (bis auf den Teil der Indianer). Hier haben wir erst mal eine Woche Pause eingelegt. Ein bisschen ausruhen vom vielen fahren und ein wenig Abstand zueinander bekommen. Wenn man sich tagaus und tagein so dicht auf der Pelle hockt, besonders im Auto, wo man nicht weg kann, braucht man mal etwas Entspannung. Also haben wir den Pool bevölkert und uns unsere Urlaubsbräune geholt, und sind auf dem Lake Powell Boot gefahren.
Aber so ganz konnten wir das "Steine gucken" dann doch nicht lassen. Einen Tag ging es noch mal zum Gran Canyon NP, diesmal aber zur North Rim. Hier war es dann auch gleich viel ruhiger und man konnte viel entspannter die Größe des Canyons bewundern. Hier gibt es zwar nur 4 View Points, dafür hat man hier Platz. Wir sind hauptsächlich am Bright Angel Point und am Cape Royal View Point gewesen. Am Bright Angel Point steht die Grand Canyon Lodge, in der auch die Ranger Station und der obligatorische Tourist-Shop untergebracht sind. Hier kann man über einen sehr "breiten" Pfad (max. 1,5 m!) zum Abgrund laufen. Na ja, man überquert ihn auch. Für Leute, die nicht Schwindelfrei sind, ist dieser Pfad nicht zu empfehlen. Sogar für mich, meine Schwester und meinen Vater, die wir alle normalerweise keine Probleme mit solchen Wegen haben, war dieser Weg doch etwas merkwürdig. Aber der Blick ist fantastisch! Der zweite Aussichtspunkt, Cape Royal, bietet ebenfalls einen wunderschönen Blick! Und auf dem Weg dorthin hat man noch das Angels's Window. Dies ist ein riesiger Arch mitten in einer Mauer. Der etwa 0,5 Meilen lange Trail lohnt sich. Leider ließ uns das Wetter mal wieder im Stich und somit ging es im strömenden Regen wieder zurück zur Lodge. An einem anderen Tag haben wir uns dann auf Indianer Gebiet begeben. Direkt bei Page liegt der Antelope Canyon Navajo Tribal Park. Von Page aus kommend kann man links zum Lower Antelope Canyon kommen und rechts zum Upper Antelope Canyon. Wir haben uns für den Upper Antelope Canyon entschieden. Die Preise in den Navajo Tribal Parks sind ziemlich happig, aber man bekommt ja auch was geboten. Wir haben zuerst einmal die General Admission von $6 pro Person gezahlt. Und für eine geführte Fototour von 1 ½ Stunden noch mal $15 pro Person. Man kann aber nur geführte Touren machen, denn alleine darf man gar nicht in die Canyons. Die Fahrt zum Canyon Eingang erfolgt in ziemlich alten Jeeps, dauert gut eine Viertelstunde und führt über ein trockenes Flussbett. Die Fahrt ist dementsprechend holprig und abenteuerlich. Und dann steht man vor einem kleinen Hügel, da stehen noch 2 andere Trucks und kein Mensch zu sehen? Aber dann betritt man eine Wunderwelt!!! Der absolut schönste Canyon, den ich je gesehen habe. Man steht auf dem Grund des Canyons, der etwa 40/50m hoch ist und nur zwischen ½ und 3 m breit. Da der Canyon durch Wasser ausgewaschen wurde, windet es sich durch den Fels und bietet immer wieder neue und noch schönere Anblicke. Wir hatten Glück und waren mittags um 11:30 Uhr da, und zu der Zeit scheint die Sonne fast senkrecht in den Canyon rein und bildet Lichtsäulen oder Slots (Daher haben solche Canyons auch den Namen Slot Canyon.). Dieser Canyon ist wunderschön und absolutes MUSS, wenn man in der Gegend ist!!!
Nach einer Woche waren wir einigermaßen ausgeruht und sind wir dann doch weitergefahren. Unser Tagesziel war das sehr kleine Örtchen Bluff in Utah. Kennt kein Mensch, ist aber ein super Ausgangspunkt für einen Trip in das Monument Valley. Auf dem Weg haben wir noch Halt gemacht im Navajo NM. Dies ist nur ein sehr kleiner Park mit ein paar Anasazi Ruinen. Der Park hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Menschen die Navajo Kultur etwas näher zu bringen, so findet man im Visitor Center eine gut gemachte Ausstellung und im Außengelände viele weitere Zeugnisse dieser doch faszinierenden Kultur. In Bluff gibt es glaube ich nur ein Hotel, 2 Frühstückscafes und 2 Restaurants, aber für 2 Übernachtungen reicht es ja auch. Dafür ist das "Desert Rose Inn" aber auch ein wunderschönes Hotel. Es sieht aus wie eine riesige Blockhütte und hat nicht wirklich viele Zimmer, dafür sind die alle unterschiedlich aber wunderschön eingerichtet. Wir waren schon etwas traurig, dass wir nur zwei Nächte dort geblieben sind. Da das Hotel aber leider weder Schwimmbad oder Whirlpool hatte, war es wiederum doch nicht so schlimm... Wie gesagt, ist Bluff ein guter Ausgangspunkt für das Monument Valley. Auch dies ist ein Navajo Tribal Park und somit der National Park Pass ungültig. Also wieder die General Admission von $6 gezahlt und auf den großen Parkplatz gefahren. Hier darf man zwar mit dem eigenem Auto in den Park selbst reinfahren, aber nur ein sehr kleines Stück. Wir wollten aber mehr sehen und haben mal wieder tief in die Tasche gegriffen und eine gut 2-stündige Tour für $40 pro Person gebucht. Aber wie so vieles auf dieser Reise, hat sich auch diese Ausgabe voll gelohnt. Anscheinend finden alle Navajo Touren in alten und sehr unsicher aussehenden Jeeps statt, so auch diese. Nachdem noch ein Reifen gewechselt war und Wasser nachgefüllt, konnte es losgehen. Außer uns Vieren war noch ein Pärchen aus Deutschland und eine dreiköpfige Familie aus Frankreich mit. Zuerst ging es die "Öffentliche" Route entlang zum John Wayne View Point. Hier kann man vor lauter Verkaufsständen kaum noch etwas sehen. Und wer einen Indianer auf dem Pferd fotografieren will, muss gleich noch mal $5 bezahlen. Es ist schon ein bisschen Wucher, was die Navajos, bzw. Diné, wie sie sich selbst nennen, da so betreiben. Aber dann ging es auf die "private" Strasse und da war es dann wunderbar ruhig. Aufgrund des hohen Preises machen nicht viele Leute diese Touren mit und so waren wir für gut 2 Stunden allein mit der Natur. Die Navajos sind Menschen mit einer blühenden Fantasie und so haben wir Adler, Drachen und weitere Indianer gesehen. Aber alle natürlich nur im roten Sandstein. Dazu Arches und Löcher in Felsdecken. Bei einem dieser Löcher konnten wir uns an den erstaunlich warmen Stein lehnen, durch dieses Loch den Himmel beobachten und einem alten indianischen Lied lauschen. Da läuft einem ein Schauer über den Rücken. So schön war das!!! Allein für dieses Erlebnis hat man doch gerne so viel Geld bezahlt. Dann haben wir noch ein wenig probiert, Navajo zu sprechen, und mussten lernen, dass Deutsch eine sehr schwere Sprache, aber Japanisch doch total einfach zu lernen sei. Anscheinend sind japanisch und Navajo sehr ähnlich... Alles in allem war es ein absolut fantastischer Tag! Leider haben nun mal auch die schönsten Tage die Angewohnheit zu Ende zu gehen und somit haben wir uns verabschiedet. Wir haben noch einmal kurz die Goulding's Lodge auf der anderen Straßenseite (Ich meine es ernst!) besucht und dort ein kleines Filmmuseum besichtigt. Aber wir können jetzt auch verstehen, warum das Monument Valley ein so beliebter Drehort für Filme und Werbespots ist. Obwohl es ja schon gemein war, Ray Charles auf ET's Finger zu setzen und ihm nicht zu sagen, wo er ist... ET's Finger kennt ihr nicht?? Das ist ein alleinstehender, gut 300 m hoher Butte, mit nur etwa 30 m Durchmesser... Am nächsten Tag ging es dann endgültig, fast vollständig über bekannte Strecken, auf den "Heimweg". Über Moab fuhren wir direkt am Colorado River entlang nach Grand Junction. An der Strecke liegen die Fisher Tower, eine ziemlich beeindruckende Felswand. In Grand Junction haben wir wieder im Holiday Inn übernachtet, wo wir auch schon vor vier Jahren waren. Und am nächsten Tag fuhren wir die I70 nach Denver. Auch beim zweiten Mal ist diese Strecke wieder atemberaubend schön! Leider war es das dann mit dem Urlaub und der Flieger am nächsten Tag nach Frankfurt startete pünktlich. Da wir ja jetzt alle zusammen waren, haben wir diesmal den gebuchten Direktflug bekommen und somit war die Rückreise sehr viel stressfreier als die Hinreise. Zum Schluss, wie immer, die USA-Staaten-Statistik: 2 neue Staaten - Arizona, Nevada -, also jetzt insgesamt 19 gesehen, bzw. besucht. Fehlen nur noch 35 Staaten. Mal sehen wann die nächsten Staaten erforscht werden. Vielleicht 2010??? |